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Abschluss des Förderprojekts KameRad

Hochintegriertes Kamera-Radar-Modul bietet mehr Zuverlässigkeit und schnellere Informationsverarbeitung für autonomes Fahren.

Logo KameRad © InnoSenT GmbH

Logo des Förderprojekts Elevate und des Sensormoduls KameRad. © InnoSenT GmbH

Das Sensormodul „KamerRad“. Bildquelle: © Fraunhofer IZM/Volker Mai

Das Sensormodul „KamerRad“. Bildquelle: © Fraunhofer IZM/Volker Mai

Donnersdorf, 04.02.2021. Nach drei Entwicklungsjahren fand das Forschungsprojekt KameRad im letzten Jahr ein erfolgreiches Ende. In dieser Zeit entwickelten sieben Verbundpartner ein innovatives Sensormodul namens „KameRad“, welches die Erfassung der Umgebung für das autonome Fahren verbessert. Es nimmt deutlich schneller und zuverlässiger Hindernisse wahr als bisher verfügbare Systeme.

 

Das Forschungsprojekt

Das Projekt wurde im Zuge der Bekanntmachung ELEVATE des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms IKT2020 im Jahr 2015 ins Leben gerufen. Die Gewährleistung der Sicherheit bei autonomen Fahrzeugen ist von hoher Relevanz. Ziel des Förderprojektes war die Entwicklung eines redundanten Sensorsystems für die Umfelderkennung eines autonom fahrenden Fahrzeugs in urbaner und landwirtschaftlicher Umgebung.

Die Kollisionsvermeidung in komplexen Umgebungen, wie z.B. im Stadtverkehr, bei allen Witterungsbedingungen ist derzeit noch eine große Herausforderung und bedarf innovativer, intelligenter Sensor- und Elektronikkomponenten.

Durch die Unterstützung des BMBF ist es möglich, in interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedener Parteien aus Wirtschaft und Wissenschaft solche Lösungen zu erarbeiten. Der Wissensaustausch und die gemeinsame Arbeit beschleunigen die Entwicklung und Vermarktung neuer technischer Lösungsansätze.

Für das KameRad-Projekt wurden 5,52 Millionen Euro aufgewendet. Die Förderung durch das BMBF betrug dabei 58 Prozent.

Im Februar 2017 startete die Kooperation: die Unternehmen AVL Software and Functions GmbH, InnoSenT GmbH, Jabil Opitcs Germany GmbH, John Deere GmbH & Co. KG und Silicon Radar GmbH sowie das Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) brachten ihre jahrelange Erfahrung und ihr Fachwissen in das Projekt ein.

Die Schwerpunkte des Verbundprojektes waren die Entwicklung integrierter Hochfrequenzschaltungen, neuer Aufbautechnologien, der Radarsensorik, der Kamera und Bildverarbeitung sowie die Systemintegration, welche die Projektpartner kompetent abdeckten.

InnoSenT konzentrierte sich im eigenen Teilprojekt auf die Entwicklung und Integration der hochauflösenden Radar-Hardware und der sensornahen Radarsignalverarbeitung und koordinierte die Zusammenarbeit der sieben Projektpartner.

 

Besser und schneller als bisherige Systeme

Durch die direkte Fusion von Kamera-und Radardaten in einem Gerät ermöglicht das neue Modul deutlich kürzere Reaktionszeiten und höhere Funktionalität im Vergleich zu den Einzeltechnologien. Es ist sowohl für den Einsatz in einem PKW als auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge geeignet. Zudem steht die Option einer Verknüpfung mit GPS und Car2X-Informationen offen.

Video- und Radartechnik ergänzen sich in idealer Weise. Durch die Kombination auf kleinstem Raum werden die Vorteile beider Technologien zusammengeführt und die Nachteile kompensiert.

Aufgrund der inhärenten Redundanz wird das Ausfallrisiko für automobile Sensorsysteme verringert und die Systemsicherheit deutlich erhöht.

Die durch die Fusion entstehenden hohen Datenmengen verarbeitet der Sensor mit Hilfe von künstlicher Intelligenz direkt, was die Reaktionszeit maßgeblich verringert. Das zentrale Verarbeitungssystem erhält auf diese Weise nur die relevanten, verarbeiteten Informationen.

Eine kurze Reaktionszeit ist insbesondere beim Kollisionsschutz von enormer Bedeutung. Je schneller die Kamera und Radar ein Hindernis erfassen und Daten darüber vermitteln, desto eher kann das Gesamtsystem Maßnahmen wie das Abbremsen oder andere Sicherheitsmaßnahmen einleiten. Insbesondere wenn autonome Fahrzeuge auf Personen treffen, spielt die Zeit eine wichtige Rolle.

Ein Video des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM veranschaulicht die Projektarbeit und informiert über das entwickelte hochintegrierte Kamera-Radar-Modul:  www.izm.fraunhofer.de/de/institut/projekte/kamerad.html

Den Projektpartnern gelang es, eine Grundlage für hochintegrierte Dual-Tech-Systeme zu schaffen. Diese Weiterentwicklung ermöglicht es in Zukunft, leistungsstarke und anpassungsfähige Sensorsysteme kostengünstig herzustellen. Die verbesserte Technologie meistert bisherige Hürden und sorgt für mehr Sicherheit. Dies ebnet den Weg für den Ausbau und der besseren Akzeptanz des voll automatisierten Fahrens.

 

Während die offizielle Forschungstätigkeit bereits im April 2020 endete, folgt mit deutlicher Verzögerung die Bekanntgabe des Resultats. Grund hierfür: Eine standardmäßige Abschlussveranstaltung mit öffentlicher Präsentation der Ergebnisse der Entwicklungsarbeit musste aufgrund der vorherrschenden Pandemie-Situation wegfallen. Trotz des Aufschubs der Berichterstattung darf die Relevanz des Forschungsergebnisses für Industrie und der Automobilbranche nicht in Vergessenheit geraten. Die erzielte Innovation des KameRad-Projekts trägt maßgeblich zum Fortschritt der autonomen Fahrzeugtechnik bei und ist auch ein Jahr nach offiziellem Projektabschluss aktueller denn je.

 


Wörter: 631

Veröffentlichung mit Quellennachweis und Belegexemplar erwünscht.

Die InnoSenT GmbH

Die InnoSenT GmbH aus Donnersdorf wurde 1999 gegründet und ist weltweit eines der führenden Unternehmen im Bereich Radartechnik. Als Hersteller und Entwickler bietet das Unternehmen die ganze Bandbreite von Engineering Dienstleistungen an – von der kundenspezifischen Entwicklung bis hin zur Serienfertigung. Dank dem starken Fokus auf Qualität und Innovation ist die InnoSenT GmbH seit Jahren weltweit auf Erfolgskurs.

Mehr Informationen unter www.InnoSenT.de